Die weltweit erste Tagung „Winckelmann and His Passionate Followers“ möchte den durch mehrere aktuelle Veröffentlichungen und die Ausstellung „Winckelmann – Das göttliche Geschlecht“ im Schwulen Museum in Berlin (2017) neu angestoßenen Diskurs um Winckelmanns von ihm selbst nie verhehlte Homosexualität nachspüren, indem sie diese als konstituierendes Element seiner Interpretation nicht nur antiker Kunst und Kultur aufgreift. Mit Winckelmann wurde (männliche) Schönheit zum Gegenstand der Wissenschaft. Über den biografischen Zugriff hinaus soll hinterfragt werden, inwieweit sich die Geistes- und Kulturwissenschaften unter Winckelmanns Einfluss für eine „queere“ Lesart der Antike öffneten und ein Bild idealer Männlichkeit generierten, das belehrend und begehrenswert zugleich war. Die Queer und Gender Studies bieten hier lohnende Ansätze. Zentrale These der Tagung ist, dass gerade die Archäologie einem international agierenden Netzwerk von Gelehrten und Sammler_innen neue Möglichkeiten eröffnete, einen gleichsam unter der Oberfläche wirksamen Diskurs abseits traditioneller Geschlechterrollen zu entfalten und die erotologische Praxis auf das Gebiet des Antikenstudiums auszuweiten. Im Mittelpunkt stehen die Erotik des Begehrens als Trieb des Forschens, des Sammelns und der künstlerischen bzw. literarischen Produktionen. Dabei sollen sowohl die Zeitgenossen Winckelmanns als auch seine „Passionate Followers“ bis in die Gegenwart behandelt werden, jene kulturelle Elite aus teilweise offen ihre gleichgeschlechtlichen Neigungen auslebenden Archäologen und Mäzene, Sammler_innen, Literaten und Künstler_innen, die in der Aneignung der (griechischen) Antike das Potenzial zu einem ästhetischen und gesellschaftlichen Neuanfang sahen.
Das Museum August Kestner bot sich als zentraler Tagungsort nicht nur durch seine einzigartig-vielfältigen Sammlungsbestände ägyptischer, antiker und kunstgewerblicher Objekte an, sondern auch durch die Gestalt des Sammlungsgründers August Kestner (1777–1853), der 36 Jahre in Rom gelebt hat und wahrlich ein „Passionate Follower“ Winckelmanns war. Zweiter prominenter Tagungsort ist das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim mit seiner weltweit bedeutenden Ägyptensammlung.
CREDITS
KUNDE: Museum August Kestner, Roemer- und Pelizaes-Museum
YEAR: 2018
IDEE, KONZEPT und ORGANISATION: Dr. Christian E. Loeben, Dr. Wolfgang Cortjaens
ART DIRECTION: Sebastian Moock (Bureau Sebastian Moock)
PRODUKT: Website, Corporate Design, räumliche Inszenierung, Art direction
SERVICE: Art direction, Reinzeichnung
Die weltweit erste Tagung „Winckelmann and His Passionate Followers“ möchte den durch mehrere aktuelle Veröffentlichungen und die Ausstellung „Winckelmann – Das göttliche Geschlecht“ im Schwulen Museum in Berlin (2017) neu angestoßenen Diskurs um Winckelmanns von ihm selbst nie verhehlte Homosexualität nachspüren, indem sie diese als konstituierendes Element seiner Interpretation nicht nur antiker Kunst und Kultur aufgreift. Mit Winckelmann wurde (männliche) Schönheit zum Gegenstand der Wissenschaft. Über den biografischen Zugriff hinaus soll hinterfragt werden, inwieweit sich die Geistes- und Kulturwissenschaften unter Winckelmanns Einfluss für eine „queere“ Lesart der Antike öffneten und ein Bild idealer Männlichkeit generierten, das belehrend und begehrenswert zugleich war. Die Queer und Gender Studies bieten hier lohnende Ansätze. Zentrale These der Tagung ist, dass gerade die Archäologie einem international agierenden Netzwerk von Gelehrten und Sammler_innen neue Möglichkeiten eröffnete, einen gleichsam unter der Oberfläche wirksamen Diskurs abseits traditioneller Geschlechterrollen zu entfalten und die erotologische Praxis auf das Gebiet des Antikenstudiums auszuweiten. Im Mittelpunkt stehen die Erotik des Begehrens als Trieb des Forschens, des Sammelns und der künstlerischen bzw. literarischen Produktionen. Dabei sollen sowohl die Zeitgenossen Winckelmanns als auch seine „Passionate Followers“ bis in die Gegenwart behandelt werden, jene kulturelle Elite aus teilweise offen ihre gleichgeschlechtlichen Neigungen auslebenden Archäologen und Mäzene, Sammler_innen, Literaten und Künstler_innen, die in der Aneignung der (griechischen) Antike das Potenzial zu einem ästhetischen und gesellschaftlichen Neuanfang sahen.
Das Museum August Kestner bot sich als zentraler Tagungsort nicht nur durch seine einzigartig-vielfältigen Sammlungsbestände ägyptischer, antiker und kunstgewerblicher Objekte an, sondern auch durch die Gestalt des Sammlungsgründers August Kestner (1777–1853), der 36 Jahre in Rom gelebt hat und wahrlich ein „Passionate Follower“ Winckelmanns war. Zweiter prominenter Tagungsort ist das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim mit seiner weltweit bedeutenden Ägyptensammlung.
CREDITS
KUNDE: Museum August Kestner, Roemer- und Pelizaes-Museum
YEAR: 2018
IDEE, KONZEPT und ORGANISATION: Dr. Christian E. Loeben, Dr. Wolfgang Cortjaens
ART DIRECTION: Sebastian Moock (Bureau Sebastian Moock)
PRODUKT: Website, Corporate Design, räumliche Inszenierung, Art direction
SERVICE: Art direction, Reinzeichnung
Büro
Bureau Sebastian Moock
Lister Meile 26
30161 Hannover
Öffnungszeiten
Dienstag + Freitag
09:00 – 16:00, Mi. ab 17:00 Uhr
Donnerstag 17:00 – 20:00 Uhr
✕ Samstag, Sonntag
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